23/12/2019

In Notfällen kommt es auf Sekunden an. Rettungsdienste benötigen daher präzise Angaben, wo ihre Einsatzorte sind. Sowohl what3words als auch Advanced Mobile Location (AML) sind dafür wichtige Tools, die zunehmend in Kombination genutzt werden, um effizientere Hilfsleistungen zu ermöglichen.

Was ist AML?

AML ermöglicht bei Nutzung von Notrufnummern die Positionsbestimmung der Anrufer. Rettungsdienste erhalten so präzise Informationen über den Standort des jeweiligen Anrufers. Die AML-Technologie wird von Einsatzzentralen zunehmend eingesetzt und ermöglicht eine sehr effektive Identifizierung von Notfall-Einsatzorten. Dennoch gibt es verschiedene Situationen, in denen es sinnvoll ist, das Tool in Kombination mit what3words zu nutzen, um einen punktgenauen Standort erhalten, verifizieren oder kommunizieren zu können.

Was ist what3words?

what3words ist eine einfache Art, Orte genau zu beschreiben. Das System hat jedem 3 m x 3 m großen Quadrat auf der Welt eine eindeutige Kombination von drei Wörtern zugeteilt, die sich nie ändern wird. Ein Beispiel für solch eine Dreiwortadresse ist ///besten.ausführen.wunder, womit eine ganz spezifische Stelle an einem Straßenrand im Forstenrieder Park in der Nähe von München bezeichnet wird. what3words-Adressen können übers Telefon oder Funkgerät einfacher übermittelt werden als lange GPS-Koordinaten, die entsprechend fehleranfällig sind.

51.520847, -0.19552100 ←→ /// fenster.ausgleichen.nahezu

Gerade in Notfällen ist die Technologie sehr effektiv. Immer mehr Menschen geben Rettungsdiensten ihre Dreiwortadressen, um ihre Standorte zu beschreiben, wenn keine anderen Adressinformationen zu Verfügung stehen, wie z. B. in einem Feld, am Straßenrand auf der Autobahn oder an nicht vertrauten Orten. Einsatzkräfte können mit den drei Wörtern und der Navigations-App ihrer Wahl direkt den jeweiligen Notfallort ansteuern. In Großbritannien nutzen inzwischen die meisten Rettungsdienste what3words, um schneller auf Notfälle reagieren zu können.

Warum what3words, wenn AML bereits Standortdaten übermittelt?

Die AML-Technologie ermöglicht in Notfällen eine sehr effektive Identifizierung der Standorte von Anrufern. Dennoch gibt es verschiedene Situationen, in denen es sinnvoll ist, das Tool in Kombination mit what3words zu nutzen. what3words bietet sich zudem an, wenn AML-Daten nicht empfangen werden können. In den folgenden fünf Szenarien, die häufig vorkommen, ist what3words ein hilfreiches Tool:

1. Fehlerfreie Koordination

AML-Informationen werden in Form von GPS-Koordinaten an die Einsatzkräfte übermittelt, was schwierig sein kann, denn bei der Weitergabe von langen Zahlenreihen passieren schnell Fehler.

In Notfällen müssen die Koordinaten des Einsatzortes oft mehrere Male mit verschiedenen Team-Mitgliedern geteilt werden, was mit what3words einfacher geht. Das Potenzial für menschliche Fehler wird zudem reduziert, da drei Wörter problemloser übermittelt werden können als komplizierte GPS-Daten. Das gilt sowohl im Austausch von Mensch zu Mensch als auch zwischen Mensch und Gerät.
Einige Beispiele für solche Situationen:

  • Einzelne Einsatzkräfte kommunizieren untereinander einen Einsatzort
  • Verschiedene Rettungsdienste, wie Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen, Rettungshubschrauber oder Such- und Rettungsdienst, müssen alle an einen spezifischen Einsatzort geleitet werden
  • Luft- und Bodenkräfte müssen an einen spezifischen Einsatzort geleitet werden
  • Koordination von Rettungsdiensten im Rahmen eines Großeinsatzes
Had to describe to a colleague today how to locate a rough sleeper who lived in a tent in the woods. Not a problem through because @what3words allowed me to pinpoint his tent with just three words. Every week I'm finding new uses for this app. ^SgtG'
Tweet 'another susses for @what3words tonight, which we used along with @NYPRoadcrime's #drone to locate two children lost whilst walking their dogs in a remote part of @northyorkmoors near pickering thanks to @scarrescue for transporting them home'
Jesip app using what 3 words
What 3 words in The Northern Echo news

2. Es stehen keine akkuraten AML-Daten zur Verfügung

what3words kann als Quelle für Standortinformationen genutzt werden, wenn keine AML-Daten zur Verfügung stehen. In folgenden Situationen wird dies relevant:

a) Die Einsatzzentrale eines Notfalldienstes ist nicht dafür ausgerüstet, AML-Standortdaten zu empfangen und zu verarbeiten.

b) Bei sogenannten Emergency- Roamer-Anrufen oder im Fall von IP-Telefonie: Wenn jemand nicht über sein Heimnetzwerk anruft oder für den Anruf WhatsApp oder WLAN nutzt, können derzeit keine AML-Daten übertragen werden.

3. Anrufe von dritten Personen

Wenn der Anrufer der Notfallnummer selbst nicht vor Ort ist, beziehen sich die empfangenen AML-Daten nicht auf den präzisen Einsatzort. Das kommt zum Tragen, wenn jemand nicht direkt eine Notfallnummer, sondern einen Freund oder Bekannten anruft, damit dieser Rettungsdienste alarmiert. Genauso kann es passieren, dass ein Anrufer keinen Handyempfang hat und an einen anderen Ort gehen muss, um Hilfe anzufordern. Die dann übertragenen AML-Daten geben keine Auskunft über den exakten Notfallort.

4. Updates zum Einsatzort werden nicht vom ursprünglichen Anrufer übermittelt

AML liefert die Standortinformationen zum Zeitpunkt des Erstanrufs und kann so konfiguriert werden, dass in regelmäßigen Abständen, z. B. alle 15 Sekunden, Updates geschickt werden. So kann fortlaufend der jeweils aktuelle Standort des Anrufers nachvollzogen werden. Bei Einsätzen werden Aktualisierungen allerdings oft über Anrufe von Nicht-Notfallnummern oder von den Einsatzkräften vor Ort übermittelt. In diesen Fällen bietet what3words eine einfache Möglichkeit, Updates zu den genauen Notfall-Einsatzorten zu erhalten, um die per AML-Nachrichten übermittelten Informationen zu ergänzen und zu validieren.

5. Der Anrufer muss einen zusätzlichen oder alternativen Ort angeben

Für Rettungsdienste ist der exakte Standort des Anrufers nicht immer die ideale Stelle. Sie brauchen eher den nächstgelegenen Punkt, der Zugang zu dem Notfall bietet. Auch kann es sein, dass Anrufer den Notfall von der Ferne aus beobachten, beispielsweise im Fall eines Feuers oder einer Notsituation auf See. Mit der what3words-App können Anrufer ihre aktuelle Position lokalisieren und dann auf der Karte scrollen, um das Quadrat auszuwählen, das den Notfallort oder den besten Zugangspunkt dafür bezeichnet. Die Angabe der Dreiwortadresse für diesen zusätzlichen Ort erlaubt es der Einsatzzentrale, Fahrzeuge akkurat an die beste Stelle zu leiten.

Wie funktioniert what3words bei Notfällen?

what3words-Adressen können im Rahmen eines Notfallanrufs auf drei Arten empfangen werden:

1. Anrufer öffnen die kostenlose what3words-App oder Online-Karte und nennen die Dreiwortadresse ihres aktuellen Standorts. Diese kann in der Einsatzzentrale direkt in den Einsatzleitrechner eingegeben werden, sofern er what3words-fähig ist. Alternativ kann die Anrufer-Position über die what3words-Online-Karte identifiziert werden.

2. Mitarbeiter in der Einsatzzentrale können eine SMS mit einem Link zur what3words-Online-Karte an Anrufer schicken. Anrufer können dann den Link öffnen und ihre Dreiwortadresse vorlesen.

Cambs police using what 3 words
Tweet 'another susses for @what3words tonight, which we used along with @NYPRoadcrime's #drone to locate two children lost whilst walking their dogs in a remote part of @northyorkmoors near pickering thanks to @scarrescue for transporting them home'
sign post "If Emergency Assistant is required at this location, Tutbury Weir the "what3words" reference for this location is "Lion.Delight.Workroom" when dialling 999 for emergency services then please pass these three words to control who will know you exact position.'
Smart phone using the what 3 words app

3. Anrufer können die Dreiwortadressen von nahegelegenen Schildern angeben, wie man sie zunehmend in Nationalparks und anderen Orten im Freien findet.

Die Zukunft von what3words und AML
Immer mehr Einsatzzentralen nutzen AML, um automatisch für jeden Anrufer präzise Ortsangaben abrufen zu können. Der kombinierte Einsatz von what3words und AML ermöglicht die Darstellung von GPS-Koordinaten in Form von drei Wörtern. Rettungsdienste können so exakte Einsatzorte einfach festhalten und teilen sowie um diese herum alles Nötige koordinieren. Die Ortungsgenauigkeit wird bewahrt und Unklarheiten und Fehler werden minimiert. Im Endeffekt werden so Zeit und Ressourcen gespart.
what3words wird mittlerweile weltweit von Millionen von Menschen und Unternehmen in mehr als 170 Ländern genutzt. Automobil, Logistik, E-Commerce, Tourismus, Notfalldienste und Katastrophenhilfe sind nur einige der Bereiche, in denen Dreiwortadressen zum Einsatz kommen. what3words arbeitet dabei mit Partnern wie Mercedes-Benz, Ford, Domino’s Pizza, Lonely Planet, Airbnb, Cabify und vielen britischen Notfalldiensten.

Was Notfall-Experten sagen
„In Notfällen gilt es, Standortinformationen schnell und genau an alle weiterzugeben, die am Einsatz beteiligt sind. Die Einführung der AML-Technologie für Notrufe ist ein großer Fortschritt und BAPCO (British Association of Public Safety Communications Officials) unterstützt ihre Nutzung für alle Notfalldienste. Es gibt allerdings Situationen, in denen AML nicht zur Verfügung steht, da es nur mit Notanrufnummern funktioniert. Manchmal ist es auch nötig, Ortsangaben auf einfache und präzise Weise zu aktualisieren oder weiterzugeben. Das what3words-System hat bereits bewiesen, wie wertvoll es für die Übermittlung von punktgenauen Standortinformationen überall auf der Welt ist – auf eine einfache, klare und präzise Art, die gut zu merken, speichern und kommunizieren ist. Die Schnelligkeit, mit der Notfalldienste in ganz Großbritannien what3words integrieren, genau wie das Interesse von Partnern andernorts beweisen die Nutzerfreundlichkeit und Effektivität des Systems.“
– Ian Thompson, CEO, BAPCO

Für mehr Informationen zur Nutzung von what3words in Einsatzzentralen hier klicken.